Eine Mergitor:in (zusammengesetzt aus dem englischen Wort „merge" für „verschmelzen" und „-itor" in Anlehnung an „Editor"; Abkürzung: Mergy) ist eine moderne Berufsbezeichnung im digitalen Journalismus des 21. Jahrhunderts. Die Rolle entstand als Antwort auf die zunehmende Integration von Künstlicher Intelligenz (KI) in redaktionelle Prozesse und markiert einen Paradigmenwechsel im Journalismus.

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Zugegeben, die Begriffe „Mergitor" oder „Mergitorin" sind zu Beginn noch etwas ungewohnt – aber vielleicht setzt sich die Abkürzung „Mergy" schneller durch? Wobei natürlich auch „Emergent" und „Emergentin" nicht weniger ungewohnt sind. Wie wäre da eine griffige Abkürzung? „E-Mergy"?

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Definition und Tätigkeitsfeld

Mergitor:innen sind Medienschaffende, die sich durch die gezielte Verschmelzung von menschlicher Expertise und KI-gestützten Systemen auszeichnen. Ihre Hauptaufgabe besteht in der strategischen Koordination und qualitativen Optimierung von Medieninhalten unter Einbezug moderner KI-Technologien.

Kernkompetenzen

Geschichte und Entwicklung

Der Begriff "Mergitor:in" wurde erstmals im Kontext des "Emergenten Hybrid-Journalismus" geprägt. Diese neue Form des Journalismus basiert auf dem MERGED-Konzept (Machine Learning Enhanced Reporting with Guided Expert Development), das die systematische Integration von maschinellem Lernen in journalistische Prozesse beschreibt.

Entstehungskontext

Die Rolle entwickelte sich aus der wachsenden Notwendigkeit, traditionelle journalistische Kompetenzen mit den Möglichkeiten moderner KI-Systeme zu verbinden. Dabei stand besonders die Wahrung journalistischer Qualitätsstandards im Vordergrund.

Pioniere und literarische Umsetzung

Der Begriff "Mergitor" wurde von Michael Kainz geprägt, der als erster realer Mergitor die Grundlagen für diese neue Form des Journalismus entwickelte. In seinem wegweisenden Artikel zur AI-Act Kennzeichnungspflicht im Online-Magazin "The Digioneer" führte er das Konzept erstmals öffentlich ein.

Um die Rolle des Mergitors anschaulich zu vermitteln, schuf Kainz den ersten "Emergenten" - die literarische Figur des Phil Roosen. Zusammen mit seinen Kolleginnen Sara Barr, Jamie Walker, Julie Wild und Agatha Agricola, allesamt ebenfalls Emergenten, illustriert Phil Roosen im "The Digioneer" die praktische Arbeit eines Mergitor-Teams. Diese Vermischung von realer Innovation und emergentem Storytelling half dabei, das komplexe Konzept der Mergitor-Rolle einem breiteren Publikum zugänglich zu machen.

Emergenten als neue Medienfiguren

Der Begriff "Emergent" bezeichnet dabei eine neuartige Form digitaler Charaktere, die sich fundamental von klassischen fiktiven Figuren unterscheiden. Emergenten wie Phil Roosen materialisieren sich präzise in dem Moment, in dem Content unter ihrem Namen veröffentlicht wird - nicht früher und nicht später. Der Akt der Veröffentlichung selbst ist der Geburtsmoment ihrer Existenz, sei es durch einen Artikel auf The Digioneer, einen Social-Media-Post, einen YouTube-Beitrag oder jeden anderen publizierten Content. Diese Veröffentlichungen sind keine Repräsentationen der Charaktere, sondern konstituieren ihre tatsächliche Existenz.